Wohnungsbau stockt – Branche fordert Rückkehr der KfW-55-Förderung und klare Rahmenbedingungen
In ganz Deutschland liegen zahlreiche genehmigte Wohnungsbauprojekte derzeit auf Eis. Ein wesentlicher Grund dafür ist das Aussetzen der KfW-55-Förderung, das bei Investoren und Projektentwicklern für spürbare Zurückhaltung gesorgt hat. Die Immobilienwirtschaft drängt daher mit Nachdruck auf eine schnelle politische Entscheidung, um den stagnierenden Wohnungsbau wieder in Gang zu bringen.

Nach Einschätzung des Bundesverbands freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) könnten Tausende Projekte kurzfristig realisiert werden, sobald die Förderung für energieeffiziente Gebäude im Standard EH55 wieder aktiviert wird. Zwar sieht der Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung eine zeitlich befristete Wiederauflage der KfW-55-Förderung ausdrücklich vor – eine konkrete Umsetzung lässt jedoch weiterhin auf sich warten.
Die Branche fordert neben der Rückkehr der Förderung auch verbindliche und planungssichere Rahmenbedingungen. So müsse sichergestellt werden, dass die Förderzusage an das konkrete Bauvorhaben geknüpft ist, um bei einem Eigentümerwechsel nicht zu verfallen. Zudem sprechen sich viele Akteure für eine Verlängerung der Fristen zur Fertigstellung auf bis zu sechs Jahre aus, um mehr Flexibilität und Planungssicherheit für Entwickler und Investoren zu schaffen.
Unterstützung kommt auch aus der Politik: Vertreter von CDU und CSU kündigten an, sich für eine Wiederbelebung der KfW-Förderung einzusetzen – im Zusammenspiel mit weiteren Maßnahmen wie dem sogenannten „Bauturbo“, der Genehmigungsprozesse beschleunigen soll. Für die Immobilienbranche wären das längst überfällige und pragmatische Schritte, um den bestehenden Bauüberhang abzubauen und dringend benötigten Wohnraum in vielen Städten zu schaffen.
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