Bauen wird immer teurer – und das deutlich schneller als die Inflation
Die Baupreise in Deutschland steigen weiterhin stark – und übertreffen inzwischen spürbar die allgemeine Teuerungsrate. Besonders betroffen sind Heizungen, Dächer und Elektroanlagen. Für die Bauwirtschaft wie auch für die Bundesregierung ist das eine alarmierende Entwicklung, denn sie gefährdet zentrale wohnungspolitische Ziele.

Laut Statistischem Bundesamt lagen die Preise für den Neubau konventioneller Wohngebäude im Mai 2025 um 3,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Zum Vergleich: Die allgemeine Inflationsrate lag im selben Zeitraum bei lediglich 2,2 Prozent. Einzelne Gewerke verzeichneten noch deutlich höhere Preissteigerungen – etwa der Einbau elektrischer Anlagen mit einem Plus von 5,7 Prozent sowie Heizungen und Wärmepumpen, die sich um 4,5 Prozent verteuerten. Auch Dach- und Holzarbeiten wurden spürbar kostspieliger.
Diese Entwicklung stellt ein wachsendes Problem für den Wohnungsbau dar. Die Bundesregierung hat sich ambitionierte Ziele beim Wohnungsneubau gesetzt, doch die hohen Preise erschweren deren Umsetzung erheblich. Private Bauherren ziehen sich angesichts der steigenden Kosten zunehmend zurück – die Nachfrage nach Neubauten sinkt. Gleichzeitig bleibt das Bauen insgesamt teuer: Nicht zuletzt wirken die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise seit 2022 weiterhin nach.
Die Kombination aus schwacher Nachfrage, hohen Preisen und politischem Druck macht deutlich: Der Wohnungsbau in Deutschland steckt in einer tiefen Krise – und ein Ende der Preisspirale ist bislang nicht in Sicht.



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