Die deutsche Wirtschaft erlebt derzeit die tiefgreifendste Wachstumsschwäche seit dem Zweiten Weltkrieg. Eine Möglichkeit, die anhaltende Stagnation zu überwinden, könnte im Wohnungsbau liegen. Diese Einschätzung vertritt der Ökonom Bernd Rürup in einem Gastbeitrag für die „Welt“.
Da die exportgetriebene Konjunktur in Zukunft voraussichtlich deutlich an Dynamik verlieren wird, sieht Rürup im Wohnungsbau ein besonders effektives Mittel zur wirtschaftlichen Belebung. Der Bedarf ist groß: Aktuell fehlen in Deutschland etwa 550.000 Wohnungen.
Laut aktuellen Berechnungen könnte ein gezielter wohnungspolitischer Impuls das Wirtschaftswachstum um 0,5 Prozent steigern, rund 150.000 Arbeitsplätze sichern und zusätzliche Steuereinnahmen von 5,5 Milliarden Euro generieren.

Investitionen in Neubauten und energetische Sanierungen wären dabei nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch aus klimapolitischer Sicht von großer Bedeutung. Der Gebäudesektor spielt eine zentrale Rolle beim Klimaschutz – um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, müsse die Sanierungsquote deutlich erhöht werden.
Add comment