Geplante Änderungen im Mietrecht stoßen auf Kritik: Haus & Grund warnt vor Nachteilen für private Vermieter und fordert Ausnahmen.

Altbauwohnungen in Berlin, Foto: Jörg Carstensen / dpa
Die neue Bundesregierung plant strengere Regeln im Mietrecht, darunter eine Verlängerung der Mietpreisbremse und Bußgelder bei Verstößen. Der Eigentümerverband Haus & Grund warnt jedoch vor negativen Folgen für private Kleinvermieter.
Laut Verbandspräsident Kai Warnecke seien viele Vermieter durch steigende Kosten überfordert. Anders als große Wohnungskonzerne könnten Privatpersonen Mehraufwände nicht auffangen. Er fordert daher eine „Lex vermietende Privatpersonen“ – also Sonderregelungen, um private Eigentümer vor weiteren Eingriffen zu schützen.
Warnecke betont, dass 60 Prozent aller Mietwohnungen von privaten Vermietern bereitgestellt würden. Viele von ihnen seien keine Großinvestoren, sondern Einzelpersonen, die Wohnungen zur Altersvorsorge vermieten. Verschärfungen könnten diese zum Rückzug bewegen und Investoren Tür und Tor öffnen.
Eine Civey-Umfrage zeigt: 73 Prozent der Mieter bei privaten Vermietern sind mit ihrem Wohnverhältnis zufrieden. Für Warnecke ein weiteres Argument, kleine Vermieter von geplanten Regulierungen wie der Modernisierungsumlage oder strengeren Regeln für Indexmieten auszunehmen.
Der Deutsche Mieterbund hingegen kritisiert den Koalitionsvertrag als unzureichend. Es fehle an wirksamen Maßnahmen zur Begrenzung von Mieterhöhungen – etwa einem Mietendeckel oder einer Öffnungsklausel für Länder.
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