Der deutsche Immobilienmarkt zeigt wieder Bewegung – allerdings in eine Richtung, die für Investoren wenig Anlass zur Freude bietet. Während die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen erneut anziehen, bleiben die finanziellen Erträge hinter den Erwartungen zurück. Für viele Kapitalanleger ist der Erwerb von Wohnimmobilien unter den aktuellen Bedingungen kaum noch attraktiv. Doch die Entwicklungen betreffen nicht nur Investoren – auch Mieter könnten die Auswirkungen zunehmend zu spüren bekommen.

Nach aktuellen Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) legten die Immobilienpreise im ersten Quartal 2025 im Durchschnitt um 3,3 Prozent zu. Besonders deutlich war dieser Anstieg in Ballungszentren und gefragten Wohnlagen. Gleichzeitig jedoch gingen die Renditen, insbesondere bei Mehrfamilienhäusern, spürbar zurück – im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozentpunkte. Dieser Rückgang verdeutlicht ein wachsendes Ungleichgewicht zwischen den steigenden Erwerbskosten und den stagnierenden oder schwer kalkulierbaren Finanzierungsmöglichkeiten.
Auch private Käufer geraten zunehmend unter Druck. Trotz gleichbleibender oder nur leicht gesunkener Zinsen bleibt die monatliche finanzielle Belastung hoch. Die Hoffnung auf eine angemessene Rendite erfüllt sich hingegen oft nicht, was viele potenzielle Eigentümer zögern lässt.
Gleichzeitig reagieren Vermieter auf die sinkenden Mietrenditen mit höheren Mieten – vor allem in den sogenannten Top-7-Städten. Dort steigen die Mietpreise weiter, nicht zuletzt als Versuch, die Lücke zwischen Investitionsaufwand und Renditeerwartung zu schließen. Für viele Mieter bedeutet das: höhere Kosten bei stagnierendem Wohnraumangebot.
Die aktuelle Marktdynamik offenbart ein strukturelles Dilemma: Immobilien verlieren zunehmend ihre Funktion als sichere und kalkulierbare Kapitalanlage, während sich die soziale Belastung durch steigende Mieten weiter verschärfen könnte.
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